Regenwassernnutzung
Der ökologische Hausbau ist eng mit der innovativen und
ressourcenschonenden Hausinstallation verbunden.
Dazu gehört auch die Regenwassernutzung.
Die Nutzung von Regenwasser als Brauch- oder Betriebswasser, um
Trinkwasser zu sparen, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Ein
4-Personen-Haushalt kann z. B. bis zu
70.000 Liter Trinkwasser pro Jahr durch die Regenwassernutzung sparen.
Die tatsächliche Menge ist abhängig vom Standort
(Regenspende) und der Größe der nutzbaren Dachfläche.
In Deutschland kann Regenwasser für die Toilettenspülung,
Waschmaschine und Gartenbewässerung genutzt werden. Auch in
Industrie und Gewerbe gibt es zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.
Die Sammlung des Regenwassers beginnt auf der Dachfläche, von der
aus das Regenwasser in den Speicher
weitergeleitet wird. Das Dachmaterial und die Dachneigung wirken sich
unterschiedlich auf die Qualität und die tatsächlich nutzbare
Niederschlagsmenge aus. Bei gleicher Grundfläche kommt beim
Schrägdach mehr Wasser zum Abfluss als bei einem flacheren Dach.
Das gilt auch bei glatten Dacheindeckungen gegenüber einem raueren
Dachmaterial.
Vor Gebrauch muss das Wasser gefiltert werden. Es ist mit Filtern
möglich, einen Großteil des im Wasser nicht erwünschten
Schmutzes abzutrennen. Generell sind wartungsarme Filter mit guter
Filterleistung und hoher Wasserausbeute zu bevorzugen. In letzter Zeit
hat sich verstärkt die bauliche Verknüpfung von Filter und
Speicher bewährt. Hier wird die Filterung mit dem Speicher
kombiniert und so optimiert, dass durch weniger Bauteile ein einfacher
Einbau gewährleistet ist. Ein zusätzlicher Feinfilter
vor oder nach der Pumpe ist in aller Regel nicht erforderlich, aber
empfehlenswert.
Der Speicher übrigens trägt zur Reinigung des aufgefangenen
Wassers bei. Es wird daher empfohlen, den Behälter in kühler
Umgebung aufzustellen und gegen Lichteinfall, was unter anderem zu
einer unerwünschten Algenbildung führen kann, zu
schützen. Unterschieden wird zwischen Innen- und
Außenspeicher. Der Innenspeicher besteht in der Regel aus
lichtundurchlässigem und formstabilem Kunststoff (PE) mit einem
Fassungsvermögen bis etwa 2.000 Liter. Durch
Verbindungsstücke können die Behälter zu
größeren Speichervolumina gekoppelt werden.
Beim Neubau kommen überwiegend Außenspeicher zum Einsatz.
Außenspeicher sind für Ein- und Zweifamilienhäuser in
Größen bis 10.000 Liter erhältlich. Diese sind in der
Regel aus Kunststoff oder Beton in einem Guss als monolithische
Behälter gefertigt. Wichtigster Vorteil des Betonspeichers ist die
Befahrbarkeit und die Formstabilität. Dafür ist der
Kunststoffspeicher sehr leicht und kann auch an schwer
zugänglichen Stellen eingebaut werden.
Ein weiterer Bestandteil der Regenwasseranlage ist die
Druckerhöhungsanlage. Diese besteht aus einer Pumpe, Druckregler
mit Druckschalter und Manometer. Neben der geringen
Geräuschentwicklung und der Korrosionsbeständigkeit sind die
Lebensdauer bei geringem Wartungsaufwand wesentliche Anforderungen an
die Pumpen. An diesem Punkt sollte der Bauherr nicht sparen, sondern zu
mehrstufigen Kreiselpumpen, die speziell für die
Regenwassernutzung entwickelt wurden sind, greifen. Bei sehr langen
Saugleitungswegen sind direkt im Speicher eingesetzte Tauchpumpen zu
wählen.
Zur ständigen Betriebssicherheit der Anlage empfiehlt sich eine
Trinkwassernachspeisung, die bei Regenwassermangel automatisch die
Versorgung von Toilette und Waschmaschine auf Trinkwasser umstellt.
Dabei darf aber auch unter ungünstigsten Umständen kein
Regenwasser ins Trinkwassernetz gelangen Die technischen Vorschriften
verlangen hier das Prinzip des "Freien Auslaufs". Eine
Regenwasserzentral erfüllt alle technischen Vorschriften und
speist immer nur die Menge Trinkwasser nach, die gerade benötigt
wird. Die Pumpe ist in der kompakten Regenwasserzentrale bereits
integriert.
Als Rohrleitungen für die Regenwassernutzung haben sich PE- und
PP-Leitungen bewährt, die gegenüber Regenwasser nicht
korrosiv und einfach in der Handhabung sind. Zudem erlauben sie leicht
eine farblich unterschiedliche Kennzeichnung für das
Regenwassernetz. Ein Verwechseln von Trinkwasser- und
Regenwasserleitung auch bei einer Reparatur oder einer späteren
Umbaumaßnahme ist durch entsprechende Kennzeichnung
auszuschließen.
Link zu weiteren Informationen zur
Regenwassernutzung (www.beton.org)
http://www.beton.org/bauherreninformationen/beton-fuer-das-eigenheim/regenwassernutzung.php